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Mit Kunst kreativ durch die Krise

Warum der Superhotelier „schon wieder“ über Kunst berichtet, hat unter anderem mit unserem Kunden, dem carathotel in Düsseldorf zu tun. Wie du dich vielleicht erinnerst, haben wir kürzlich den caratartclub vorgestellt. Eine uneigennützige Plattform für Künstler und Kunstliebhaber. Einerseits um die eigenen Kunstwerke vorzustellen und andererseits, um sich in einem gemeinsamen Diskurs auszutauschen.

Bombolos „Peace Birds“ im carathotel Düsseldorf

Der hessische Künstler, der mit bürgerlichem Namen Norbert Graubner heißt, ist nicht nur auf der Internetplattform des caratartclubs vertreten, sondern mit einigen seiner Kunstwerke auch im carathotel selbst.

Im Frühstückssaal des Hotels schweben zwei riesige Vögel – die „Peace Birds“ – durch Raum und Zeit. Dabei reflektieren die bunten „Federn“ der luftigen Plastiken in prähistorischer Manier das einfallende Licht von außen. Die flirrenden Reflektionen erzeugen somit eine besonders kontrastreiche Stimmung in dem, ansonsten minimalistisch gestalteten Raum.

Kunst im Hotel_Peace Birds von Bombolo_carathotel DüsseldorfDie „Peace Birds“ im Frühstücksraum des carathotels Düsseldorf

Vom Koch zum Künstler

Ein weiterer Berührungspunkt zwischen Bombolo und dem Superhotelier ergibt sich auch ein wenig aus der Biografie des Künstlers. Denn der 1947 geborene Bombolo kommt ursprünglich aus der Gastronomie, wo er einst das Kochhandwerk erlernt hat. Nach seinen Lehrjahren reiste er als Schiffskoch bei der Holland America Line um die Welt. Danach, um 1970, eröffnete er sein erstes eigenes Restaurant, das „La Bonne Auberge“ in Königstein im Taunus. In weiterer Folge leitete er u. a. das Hard Rock Café in Frankfurt am Main sowie ein Restaurant in Aspen, Colorado.

Am Höhepunkt seiner Laufbahn in der Gastronomie, brach er 1983 alle Zelte in Deutschland ab und ließ sich auf einer Finca auf Mallorca nieder – mit dem Wunsch, etwas vollkommen anderes zu machen.

Zunächst restaurierte er die „Fair Down“, einen Lotsenkutter, mit dem einst auch Ernest Hemingway durch die Meere segelte. Heute kann man den berühmten Kutter im Museumshafen von Flensburg bewundern.

Danach begann er zu reisen – beispielsweise nach Südamerika sowie in die Hopi- und Navajo­-Reservate im Südwesten Amerikas. Anfang der 1990er Jahre bereiste Bombolo Japan, wo er eine intensive Zeit in einem Zen-Kloster verbrachte. Kurz danach wurden seine ersten Gemälde ausgestellt. Mittlerweile ist der Künstler mit seinen Kunstwerken in vielen europäischen und amerikanischen Galerie und Ausstellungshäusern vertreten.

Ein Neuanfang in Deutschland

Im Jahre 2007 kehrte Bombolo von Mallorca zurück nach Deutschland, wo er das sogenannte Spaltschieferhaus in Langhecke in Hessen erwarb und liebevoll zu restaurieren begann. Hier, wo einst Schiefer abgebaut wurde, befindet sich jetzt ein Künstlerparadies, umgeben von viel Natur. Das riesige Gelände mit 7.500 m² Grundstücksfläche besteht zum Großteil aus Schieferabraum. Den Rest nehmen ein kleines Waldstück sowie ein weitläufiger Garten mit mehreren Gebäuden ein.

Während der Corona Krise ist in das Künstlerrefugium noch mehr Ruhe und Stille eingekehrt als sonst. Ein Umstand, den Bombolo durchaus begrüßt, ihn aber auch nachdenklich gemacht hat:

„Meine große Hoffnung ist, dass dieses Innehalten vielleicht über die Corona-Zeit hinaus die Menschen bewusster und nachdenklicher macht und sie beispielsweise nachhaltiger mit unseren Ressourcen umgehen lässt.“

(Bombolo)

Die Plastiken „Covid-19, 1 – 3“

In dieser Phase der Ruhe und inneren Einkehr sind auch die drei ausdrucksstarken Köpfe „Covid-19, 1 – 3“ als Reaktion auf die Krise entstanden. Die Plastiken bestehen hauptsächlich aus dem Funktionsmaterial Wellpappe und einem Gewirr von bunten Schnüren, die aus den Covid-Köpfen zu wachsen scheinen.

Die zum Einsatz gelangten Materialien dienen im Alltag hauptsächlich der Verpackung von Dingen unterschiedlichster Art. Für Bombolo aber sind sie ein Zeichen des Bewusstmachens und der Authentizität.

„Bombolo ist ein Künstler, der das Schlichte und Bescheidene an den Dingen, aber auch den Wert der Verschiedenartigkeit liebt. Werte, die er auf seinen Reisen durch die ganze Welt erlernt hat. Das Wertvollste im Leben findet sich für ihn in den kleinen Dingen“,

(María José Corominas)

sagt María José Corominas aus Barcelona über den Künstler, die u. a. einen Katalogtext für eine Ausstellung Bombolos verfasst hat.

Auch die beiden Vögel im carathotel Düsseldorf bestehen in erster Linie aus dem unscheinbaren und bescheidenen Material Wellpappe.

Neben den drei Covid-Plastiken ist in letzter Zeit auch andere Kunst entstanden. Zahlreiche neue Gemälde etwa, die teilweise realistisch, teilweise auch sehr abstrahiert sind. Was sie neben ihrer Farbenpracht gemeinsam haben, ist die Thematik „Natur und Mensch sowie die Gefahr, die vom Menschen für die Natur ausgeht“. Themenbereiche, die Bombolo seit Beginn seines künstlerischen Schaffens begleiten.

Superhotelier-Fazit:

Auch während der Corona Krise hat der Künstler an seiner täglichen Routine festgehalten und sie kreativ umgesetzt. Eine Einstellung, die sich im Umgang mit Krisen durchaus bewährt, unabhängig von der Branche.

Morgens um sechs Uhr startet für Bombolo der Tag, um nach einem starken Kaffee konzentriert zu arbeiten. Nur der Sonntag ist ein Tag, wo die Hände in den Schoß gelegt werden dürfen. Sich mit Freunden an einen Tisch zu setzen, um gemeinsam ein gutes Essen zu genießen war seine Sonntagsroutine in Spanien. Ein Ritual, das er hier in Hessen etwas vermisst. In diesem Sinne hofft der Superhotelier, dass bald wieder mehr Besucher auf das Gelände des Spaltschieferhauses kommen werden, um sich mit Bombolo über die Kunst und die Welt zu unterhalten.

Mehr zur Kunst Bombolos findest du auf der Webseite des caratartclubs sowie auf der Webseite des Künstlers selbst.

Falls auch dich die Zusammenarbeit mit einem Künstler interessiert, um ihm eine Ausstellungsfläche zu geben und dein Hotel mit ganz besonderen Kunstwerken zu verschönern, melde dich einfach bei uns!